Discount-Call-Optionsscheine handeln – mit Rabatt in Optionsscheine investieren
Wer auf der Suche nach einer günstigen Investitionsmöglichkeit ist, sollte einen Blick auf Discount-Call-Optionsscheine werfen. Discount-Call-Optionsscheine sind nicht nur günstig, mit der richtigen Strategie sind Sie mit Ihnen an der Börse so erfolgreich wie mit klassischen Call-Optionsscheinen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie geeignete Optionsscheine auswählen, geben hilfreiche Tipps für den Handel und liefern verständliche Beispielrechungen.
Discount-Call-Optionsscheine - das Wichtigste in Kürze
Discount-Call-Optionsscheine - Empfehlungen & Tipps
Was ist ein Discount-Call-Optionsschein?
Discount-Call-Optionsscheine sind wesentlich günstiger als klassische Call-Optionsscheine – für diesen Rabatt nehmen Anleger im Gegenzug eine Gewinnbegrenzung in Kauf. Mit Discount-Call-Optionsscheinen können Anleger überproportional an Kurssteigerungen des Basiswerts innerhalb eines bestimmten Kursbereichs partizipieren. Discount-Call-Optionsscheine zahlen am Laufzeitende die positive Kursentwicklung eines Basiswerts zwischen einem festgelegten Kurs (dem Basispreis) bis maximal zu einer höheren Kursmarke (dem Cap) zurück. Aus der Differenz zwischen Cap und Basispreis ergibt sich der Höchstbetrag des Discount-Call-Optionsscheins.
Wenn Sie auf der Suche nach dem besten Discount-Call-Optionsscheinen sind, dann erfahren Sie weiter unten in diesem Ratgeber mehr dazu – so finden Sie den passenden Discount-Call-Optionsschein.
Wann lohnt sich die Investition in Discount-Call-Optionsscheine?
Für Anleger kann die Investition in einen Discount-Call-Optionsschein sinnvoll sein, wenn sie davon ausgehen, dass der Kurs des Basiswerts während der Laufzeit nur moderat ansteigt und nicht über eine bestimmte Kursmarke (Cap) hinaus zulegen wird (denn dann könnte ein klassischer Call-Optionsschein oder ein Discount-Call-Optionsschein mit einem höheren Cap lohnenswerter sein). Notiert der Basiswert am Bewertungstag über dem Basispreis, so partizipieren Anleger maximal bis zum Cap. Liegt der Basiswert darauf oder darüber, dann realisieren Anleger mit dem maximalen Rückzahlungsbetrag die Maximalrendite des Produkts. An weiteren Kurssteigerungen des Basiswerts oberhalb des Caps sind sie nicht mehr beteiligt.
Chancen und Risiken von Discount-Call-Optionsscheinen?
Das Risiko für Anleger in Discount-Call-Optionsscheine liegt darin, dass der Kurs des Basiswerts zum Laufzeitende des Produkts sinkt. Im schlimmsten Fall schließt der Basiswert unterhalb des Basispreises, dann verfällt der Discount-Call-Optionsschein wertlos und Anleger erleiden einen Totalverlust. Grundsätzlich besteht bei allen Hebelprodukten – im Gegensatz zu Anlageprodukten – das Risiko eines Totalverlusts, auch ohne dass der Basiswert wertlos wird.
Im Ratgeber Geldanlage geben wir Ihnen übrigens weitere Tipps, worauf Sie bei Ihren Investitionen generell achten sollten. Im Ratgeber Optionsscheine finden Sie darüber hinaus weitere Informationen zum Handel mit Optionsscheinen.
Anlage in Discount-Call-Optionsscheine – ein Beispiel
Anleger, die davon ausgehen, dass die Aktie der XYZ AG in den nächsten 6 Monaten nur moderat ansteigen und nicht wesentlich höher als 55 Euro notieren wird, können davon mit einem Discount-Call-Optionsschein profitieren. Notiert die XYZ-Aktie aktuell bei 50 Euro, könnten Anleger einen Discount-Call-Optionsschein wählen, der mit einem Basispreis von 50 Euro und einem Cap von 55 Euro ausgestattet ist. Der Verkaufspreis dieses Produkts wird mit 3 Euro angenommen.
Anleger erzielen immer dann den Höchstbetrag, wenn die Aktie am Bewertungstag auf Höhe des Caps oder darüber notiert. Der Höchstbetrag errechnet sich als Differenz von Cap (55 Euro) und Basispreis (50 Euro) und beträgt hier somit 5 Euro.
Da der Höchstbetrag des Discount-Call-Optionsscheins per Emission feststeht, können Anleger ihre mögliche Maximalrendite leicht berechnen, indem sie den Höchstbetrag in Bezug zum Emissionspreis (oder dem Kaufpreis bei späterem Erwerb) setzen.
Mögliche Szenarien per Fälligkeit
Im Idealfall schließt die XYZ-Aktie am Bewertungstag auf oder oberhalb des Caps, etwa bei 56 Euro. Anleger in einem Discount-Call-Optionsschein profitieren von einer Kurssteigerung zwischen Basispreis (50 Euro) und dem Cap (55 Euro) und erhalten somit den maximalen Rückzahlungsbetrag von 5 Euro. An Kurssteigerungen der Aktie über das Cap hinaus sind Inhaber von Discount-Call-Optionsscheinen nicht beteiligt.
Während der Gewinn des Direktinvestments in die Aktie bei 6 Euro oder 12 Prozent liegt, erzielen Anleger im Discount-Call-Optionsschein durch die Hebelwirkung ein relativ höheres Ergebnis: Mit dem Rückzahlungsbetrag von 5 Euro pro Discount-Call-Optionsschein ergibt sich ein Gewinn von 2 Euro oder 66 Prozent bezogen auf das eingesetzte Kapital von 3 Euro.
Bereits zur Erzielung eines neutralen Anlageergebnis ist es notwendig, dass sich der Aktienkurs in die gewünschte Richtung bewegt, also steigt. Der gewinnneutrale Aktienkurs (Break-even-Kurs) lässt sich leicht ermitteln, indem der Kaufpreis des Discount-Call-Optionsscheins (möglicherweise unter Einbeziehung eines von 1 abweichenden Bezugsverhältnisses) zum Basispreis des Produkts addiert wird. Damit Anleger ihr eingesetztes Kapital zurückerhalten, muss die Aktie also mindestens auf 53 Euro (= Basispreis 50 Euro + Optionsscheinpreis 3 Euro) ansteigen. Liegt der Aktienkurs am Bewertungstag unterhalb dieser Marke, verbuchen Anleger Verluste auf ihr eingesetztes Kapital. Im neutralen Szenario schneidet das Direktinvestment in die Aktie besser ab als das Hebelprodukt; die Aktie verbucht hier noch einen Gewinn von 3 Euro oder 6 Prozent.
Notiert die XYZ-Aktie am Bewertungstag unverändert bei 50 Euro oder sogar noch darunter, etwa bei 42 Euro, dann verfällt der Discount-Call-Optionsschein wertlos. Damit entsteht Anlegern ein Totalverlust. Wenngleich damit 100 Prozent Verlust eingetreten sind, so kann doch der absolute Verlust deutlich niedriger liegen als bei einem Direktinvestment in die Aktie. Notiert diese am Bewertungstag unter 47 Euro (= Basispreis 50 Euro abzüglich Optionsscheinpreis 3 Euro), dann verbuchen Inhaber des Discount- Call-Optionsscheins absolut einen geringeren Verlust als die Aktionäre.
Gewinne und Verluste von Discount-Call-Optionen
Aktienkurs am Bewertungstag | Kursentwicklung in Prozent | Rückzahlungsbetrag des Optionsscheins | Gewinn/Verlust des Discount-Call-Optionsscheins in Euro/in Prozent (ohne Kosten) |
---|
60 Euro | +20 % | 5 Euro | +2 Euro/+66 % |
55 Euro | +10 % | 5 Euro | +2 Euro/+66 % |
52,50 Euro | +5 % | 2,50 Euro | -0,50 Euro/-17 % |
50 Euro | 0 % | 0 Euro | -3 Euro/-100 % |
47,50 Euro | -5 % | 0 Euro | -3 Euro/-100 % |
45 Euro | -10 % | 0 Euro | -3 Euro/-100 % |
40 Euro | -20 % | 0 Euro | -3 Euro/-100 % |
Wie funktionieren Discount-Call-Optionsscheine?
Bei der Konstruktion eines Discount-Call-Optionsscheins kombiniert der Emittent eine Long-Position in einem Call mit dem Basispreis mit einer Short-Position in einem Call mit dem Basispreis in Höhe des Caps. Die Laufzeiten beider Optionspositionen sind identisch. Da der Call mit dem niedrigen Basispreis in jeder denkbaren Marktkonstellation immer teurer ist als der Call mit dem Basispreis in Höhe des Caps, ergibt sich der Preis des Discount-Call-Optionsscheins aus der Differenz beider Optionsprämien: Der zu zahlende Preis für die Long-Position wird also durch die erhaltene Optionsprämie für die Short-Position gemindert. Dadurch entsteht der Discount-Effekt des Produkts – der Discount-Call-Optionsschein ist wesentlich günstiger als ein vergleichbarer klassischer Call-Optionsschein.
Aber: Das Gewinnpotenzial der Long-Position im Call mit dem niedrigeren Basispreis wird begrenzt durch die Short-Position im Call mit dem höheren Basispreis (Cap). Der Maximalgewinn ergibt sich als Differenz zwischen beiden Basispreisen – denn wenn der Basiswertkurs über den höheren Basispreis steigt, dann steigt zwar der Wert des niedrigeren Calls weiter, der Zuwachs wird aber durch den ebenfalls steigenden Wert des höheren Calls begrenzt.
Aber nicht nur die Preise der beiden Optionspositionen werden miteinander verrechnet – auch die Sensitivitäten des Discount-Call-Optionsscheins gegenüber Veränderungen der maßgeblichen Preisfaktoren werden einander gegenübergestellt. Durch die kompensatorische Wirkung der gegenläufigen Optionspositionen zeigt sich der Discount-Call-Optionsschein wesentlich robuster gegenüber schwankenden Basiswertkursen, Volatilitätsveränderungen und der abnehmenden Restlaufzeit als ein klassischer Call-Optionsschein.
Verkaufen Anleger zu einem beliebigen Zeitpunkt ihre Discount-Call-Optionsscheine wieder an den Emittenten zurück, dann löst dieser die Absicherungsposition unmittelbar auf, indem er die gekauften Optionen wieder verkauft und die verkauften Optionen wieder zurückkauft. Steigen Anleger mit einem großen Gewinn aus ihren Call-Optionsscheinen aus, dann ist der Emittent durch die Absicherungsposition immer in der Lage, diesen auch tatsächlich auszuzahlen. Schließlich hält er die gleiche (oder bei approximativer Absicherung eine vergleichbare) Position wie der Anleger. Liegt die Position beim Emittenten dagegen im Minus, weil der Markt gestiegen oder die Volatilität gefallen ist, dann realisiert der Anleger einen Verlust in gleicher Höhe. Der Emittent handelt also durch seine Absicherungsgeschäfte prinzipiell frei von Interessenkonflikten.
Preisfaktoren bei Discount-Call-Optionsscheinen
Der Preis eines Discount-Call-Optionsscheins unterliegt während der Produktlaufzeit Schwankungen, für die mehrere Einflussfaktoren verantwortlich sind. Der Einfluss von Veränderungen dieser Preisfaktoren kann durch Kennzahlen quantifiziert werden, die aus der Optionspreisformel nach Black/Scholes abgeleitet und mit griechischen Buchstaben benannt werden.
Der entscheidende Einflussfaktor auf den Preis des Discount-Call-Optionsscheins ist die Kursentwicklung des zugrunde liegenden Basiswerts (Kennzahl Delta). Steigende Kurse wirken sich grundsätzlich positiv, fallende Kurse dagegen negativ aus. Besonders sensibel reagiert der Discount-Call-Optionsschein auf Kursveränderungen des Basiswerts auf Höhe des Basispreises.
Der zweite wichtige Einflussfaktor ist die Volatilität (Kennzahl Vega). Um die genauen Auswirkungen zu prognostizieren, muss die Lage des Aktienkurses im Verhältnis zu Basispreis und Cap betrachtet werden: Auf Höhe des Basispreises wirkt sich eine höhere Volatilität positiv, eine fallende dagegen negativ auf den Discount-Call-Optionsschein aus – hier ist die Long-Call-Position besonders reagibel. Die Effekte kehren sich um, wenn der Kurs des Basiswerts auf Höhe des Caps notiert: Nun liegt nämlich der verkaufte Call am Geld und ist damit besonders sensitiv für Volatilitätsveränderungen. Aufgrund der Short-Position wirkt sich jetzt ein Anstieg der Schwankungsbreite negativ, eine sinkende Volatilität positiv auf den Preis des Produkts aus.
Wichtig: Auch für den Einfluss der Restlaufzeit muss die Lage des Aktienkurses im Verhältnis zu Basispreis und Cap betrachtet werden: Liegt die Long-Call-Position des Basispreises am Geld, dann schlägt sich die abnehmende Restlaufzeit negativ im Preis des Discount-Call-Optionsscheins nieder, liegt dagegen die Short-Call-Position des Caps am Geld, hat deren Zeitwertverlust einen positiven Einfluss auf den Preis des Produkts.
Bei Basiswerten, die während der Laufzeit des Zertifikats Erträge wie etwa Dividenden ausschütten, kann eine Änderung der Markterwartungen zu deren Höhe auf die Preise des Zertifikats durchschlagen. Der Discount-Call-Optionsschein reagiert aufgrund des durchweg positiven Deltas immer negativ auf unerwartet höhere und positiv auf unerwartet niedrigere Ausschüttungen.
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So finden Sie den passenden Discount-Call-Optionsschein
Anleger sollten vor dem Kauf eines Discount-Call-Optionsscheins eine differenzierte Markteinschätzung entwickeln, da sich dieses Produkt vor allem für moderat steigende Märkte eignet. Die Lage des Basiswertkurses im Verhältnis zu Basispreis und Cap ist das Steuerungsinstrument für die individuelle Risikobereitschaft oder Renditeerwartung. Grundsätzlich können zwei Strategien unterschieden werden.
Anleger, die eine defensivere Strategie verfolgen möchten, wählen einen Discount-Call-Optionsschein, dessen Cap auf Höhe des aktuellen Basiswertkurses liegt. In dieser Konstellation entspricht der Charakter des Produkts nun dem eines gehebelten Discount-Zertifikats, denn nun stehen nicht mehr steigende Kurse im Fokus des Interesses, sondern der kontinuierliche Zeitwertgewinn bei konstanten bzw. stagnierenden Kursen.
Eine offensivere Strategie bietet sich an, wenn Anleger von Kurssteigerungen des Basiswerts ausgehen und deshalb einen Discount-Call-Optionsschein wählen, dessen Basispreis auf Höhe des aktuellen Basiswertkurses liegt. In dieser Konstellation entspricht der Charakter des Discount-Call-Optionsscheins eher einem klassischen Call-Optionsschein. Um einen Gewinn zu erzielen, ist es wichtig, dass der Basiswertkurs steigt – je mehr, desto besser. Anleger riskieren lediglich, dass ihnen bei Basiswertkursen oberhalb des Caps ein Teil der möglichen Rendite entgeht.
Anleger sollten bei der Wahl des Discount-Call-Optionsscheins beachten, dass das Produkt eine ausreichend lange Laufzeit aufweist, damit sich die Erwartung steigender Kurse entsprechend im Kurs niederschlagen kann. Aufgrund der enthaltenen Optionskomponenten reagiert der Discount-Call-Optionsschein insbesondere bei langer Restlaufzeit oberhalb des Basispreises zunächst nicht so stark wie ein klassischer Call-Optionsschein auf Kurssteigerungen. Bis zum Ende der Laufzeit ist dann die zunehmende Annäherung des Preises des Discount-Call-Optionsscheins an dessen inneren Wert zu beobachten.
Wichtig: Anleger sollten bedenken, dass steigende Kurse in der Regel ein Zeichen für geringere Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung einer Aktie oder auch eines Index sind. Sinkende Unsicherheit bedeutet aber am Optionsmarkt zumeist, dass die Volatilitäten oder Schwankungsbreiten fallen.
Wer Discount-Call-Optionsscheine hält, sollte beachten, dass zwar ein Teil der positiven Preiseffekte aus steigenden Kursen durch den negativen Einfluss sinkender Volatilitäten ausgeglichen werden könnte, dieser Effekt allerdings deutlich geringer ausfällt als bei einem klassischen Call-Optionsschein.
Unsere Empfehlung: Discount-Call-Optionsscheine erweisen sich damit insbesondere für Einsteiger im Optionsscheinhandel als robuste Alternative zu klassischen Optionsscheinen oder auch Knock-Out-Produkten.
Produkt- und Ausstattungsvarianten
Quanto-Discount-Call-Optionsschein
Anleger, die bei einem Investitionsvorhaben in einem in ausländischer Währung notierten Basiswert das Wechselkursrisiko von Anfang an ausschließen möchten, können zu einem Discount-Call-Optionsschein mit Wechselkurssicherung (Quanto-Mechanismus) greifen. Dieses fixiert den Wechselkurs auf die Relation 1:1 und eliminiert somit sämtliche Chancen und Risiken einer Fremdwährungsanlage zugunsten der Kalkulationssicherheit der Anleger.
Discount-Call-Optionsscheine handeln - das sollten Sie tun
Beitrag verfasst von:
Redaktion finanzen.net
Mit freundlicher Unterstützung vom DDV.
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Bildquelle: PromesaArtStudio / Shutterstock.com
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