Aktienhandel
Aktien ohne System zu handeln, kann schnell im Fiasko enden. Wenn Sie an der Börse erfolgreich sein wollen, müssen Sie die wichtigsten Grundregeln beachten. Worauf Sie beim Aktienhandel achten und was Sie dazu unbedingt wissen sollten, erfahren Sie in diesem Online-Ratgeber.
Aktienhandel - das Wichtigste in Kürze
Aktienhandel - Empfehlungen & Tipps
Wichtige Grundregeln für den Aktienhandel
Der Aktienhandel ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei ist „die Sache mit den Aktien“ gar nicht so schwierig zu erlernen. Vor allem Anleger, die eine nachhaltige Strategie verfolgen, fahren langfristig an der Börse meist recht gut und heimsen, wie ein Blick auf die langfristige Entwicklung des MSCI World-Index zeigt, Renditen von im Schnitt mehr als 6 Prozent pro Jahr ein.
Eine erfolgreiche Anlagestrategie zu finden ist gar nicht so schwierig. Anleger lernen von und orientieren sich am besten an den Strategien der Superinvestoren vom Range eines Warren Buffett, Benjamin Graham, Peter Lynch oder George Soros. Auch lohnt es sich, die ein oder andere Börsenweisheit bei den Anlageentscheidungen zu berücksichtigen.
Es gibt unzählige Börsenweisheiten, die dem Aktienanleger aufzeigen, wie er sich in bestimmten Situationen verhalten sollte. Vor allem Börsenaltmeister André Kostolany hat mit zahlreichen Weisheiten den Nerv der Anleger getroffen. Auch wenn sich die ein oder andere Börsenweisheit und manch „altbackener Ratschlag“ ziemlich banal anhören mag, an vielen ist etwas dran. Vor allem Börseneinsteiger sollten einen Blick auf sie werfen und die wichtigsten Grundregeln des Aktienhandels kennen.
Robo-Advisor versus Börsenweisheiten
Börsenweisheiten sind selbstverständlich für Sie als Anleger nur dann wichtig, wenn Sie Ihre Geldanlage in Eigenregie betreiben. Alternativ können Sie auch einem Robo-Advisor den Vermögensaufbau übertragen. Dieser kümmert sich objektiv und automatisiert auf der Grundlage von Algorithmen um Ihre Geldanlage. Roboter-Berater oder grundsätzlich digitale Vermögensverwalter nehmen Ihnen den Aufwand rund um die Geldanlage ab, sind aber trotzdem günstiger als klassische Vermögensverwaltungen.
Allerdings investieren digitale Vermögensverwalter in der Regel nicht in Aktien, sondern in ETFs. Diese sind besonders günstig und eignen sich, ebenfalls wie Aktien, zum langfristigen Vermögensaufbau. Mit OSKAR beispielsweise können Sie bereits ab einem Betrag von 25 Euro pro Monat in bis zu zehn ETFs mit weltweiter Streuung gleichzeitig investieren.
Hinweis: Mehr zu ETFs und Robo-Advisors erfahren Sie unter anderem in unseren Ratgebern ETF kaufen, ETF-Sparplan und in unserem Robo-Advisor-Vergleich.
Video: Die 10 größten Fehler beim Aktienhandel
Sie wollen Aktien handeln, wollen dabei aber keine Fehler machen? Dann empfehlen wir Ihnen unser Ratgeber-Video Die 10 größten Fehler beim Aktienkauf. Wir zeigen Ihnen darin, welche Fehler Börseneinsteigern und erfahrenen Aktienkäufern immer wieder unterlaufen und wie Sie als Anleger diese vermeiden können.
Hinweis: Hier geht's zur "Finanztest"-Studie der Wirtschaftsprofessoren Andreas Hackethal und Steffen Meyer (möglicherweise benötigen Sie einen Zugang zum Online-Portal von Stiftung Warentest):
Typische Anlagefehler - und wie man es besser macht
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Grundregel 1: Investiere nur freies Geld an der Börse
Wollen Sie in Eigenregie und mit dem Aktienhandel Vermögen aufbauen, sollten Sie auf die Weisheiten der Starinvestoren vertrauen. Beachten Sie, dass ein Aktieninvestment gut laufen kann – es aber nicht muss. Anleger und Einsteiger im Besonderen sollten daher nur Geld an der Börse investieren, auf das sie mittelfristig verzichten können. Nur dann lassen sich Kursrückgänge, die an der Börse unvermeidlich sind, aussitzen. Wer beim Aktienhandel dagegen Kapital einsetzt, das er mitunter schon wenige Monate später benötigt, zum Beispiel für die dringende Anschaffung einer neuen Waschmaschine, kann schnell zum Verkauf seiner Aktien zu ungünstigen Kursen gezwungen sein.
Idealerweise sollten die an der Börse investierten Mittel dort auch einen längeren Zeitraum verbleiben. Ganz langfristig denkende Investoren planen sogar bis zum Ruhestand. Je näher der Rentenbeginn rückt, desto geringer der Anteil risikoreicher Investments. Kapital, das sie zur Aufstockung der Rente benötigen, nehmen sie schrittweise und über einen längeren Zeitraum hinweg aus dem Aktienmarkt und investieren es in sichere und schwankungsärmere Anlageformen.
Wichtig: Ebenso sollten Anleger keinen Kredit aufnehmen, um an der Börse zu spekulieren. Das gilt in besonderem Maße für Börsianer, die noch am Anfang ihrer Börsenkarriere stehen. Geht ein kreditfinanziertes Investment schief, verliert der Aktionär nicht nur sein eigenes, sondern auch das geliehene Geld. Eine Schuldenfalle! Aber: Wertpapierkredite sind beileibe kein Teufelswerk. Erfahrene Investoren nutzen hin und wieder Kredite, um ihr Portfolio abzusichern. Oder um kurzfristige Chancen zu nutzen, wenn sich eine besondere Gelegenheit bietet.
Grundregel 2: Kaufe nur, was Du verstehst
Was für Starinvestoren wie Warren Buffett gilt, sollten sich auch Privatanleger zu Herzen nehmen: Erfolgreiche Anleger handeln nur Aktien von Unternehmen, deren Geschäft sie verstehen. Konkret: Anstelle einer allzu schnellen und vielleicht unüberlegten Entscheidung für eine Online-Order, informieren sich Profis zunächst ausführlich über das betreffende Unternehmen. Die Aktien handeln sie nur dann, wenn sie das Geschäft der Firma verstehen und eine günstige Geschäftsentwicklung erwarten.
Grundregel 3: Lege nie alle Eier in einen Korb
Alles auf eine Karte zu setzen, klingt zunächst verlockend. Trifft der Anleger mit seiner Aktie ins Schwarze, vermehrt sich sein Vermögen vielleicht in Windeseile.
Aber Achtung: Nur Anfänger begehen diesen Fehler und verteilen ihr Anlagekapital nicht auf mehrere Unternehmen. Denn der vermeintlich großen Chance eines Einzelinvestments steht auch ein entsprechend hohes Risiko gegenüber.
Erfahrene Anleger streuen ihr Risiko und setzen niemals alles auf eine Aktie. Entwickelt sich das Papier in die falsche Richtung, ist das gesamte Anlagekapital in Gefahr. Wer hingegen gleich in mehrere Unternehmen investiert, reduziert sein Risiko beträchtlich. Idealerweise investieren Anleger nicht nur in mehrere Aktien, sondern investieren in unterschiedliche Industrien, Länder und Anlageklassen (Anleihen, Rohstoffe, Aktien etc.). Der Grund: Wer nur Aktien eines Landes handelt, wird von einer Wirtschaftskrise in diesem Land härter getroffen, als ein Anleger, der weltweit investiert. Gleiches gilt für Personen, die nur Aktien einer Branche handeln. Meist entwickeln sich die Aktien einer Branche parallel, da sie denselben Rahmenbedingungen unterliegen. Bei einer Branchenkrise können daher auch alle Werte gleichzeitig an Wert verlieren. Und wer ausschließlich auf Aktien setzt, guckt bei einem allgemeinen Börsencrash in die Röhre. Wer hingegen noch Anleihen oder Rohstoffe wie Gold im Portfolio hält, mildert den Kursverlust seiner Aktienpositionen eventuell durch Kursanstiege beim Gold und bei Anleihen.
Tipp: Gerade Neueinsteiger sollten bei der Aktienauswahl auch darauf achten, dass ihre Aktien im regulierten Markt gelistet sind. Das Segment Prime Market der Wiener Börse und der Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse unterliegen besonders strengen Zulassungspflichten, die den Anleger besser schützen und so dessen Risiken minimieren. Die hohen Transparenzstandards des Prime Market und des Prime Standard sind auch Voraussetzung für die Aufnahme von Unternehmen in die österreichischen Indizes wie ATX, ATX Prime und WBI sowie in die deutschen Aktienindizes DAX, MDAX, SDAX und TecDAX.
Grundregel 4: Hin und her macht Taschen leer – günstige Gebühren beim Online-Aktienhandel
Der Anleger-Volksmund sagt: „Hin und her macht Taschen leer.“ Anleger sollten mit ihren Investments also eher eine langfristige Strategie fahren. Alleine schon aus Gebührengründen. Denn wer sein Depot allzu häufig umschichtet, muss auch die Transaktionsgebühren ins Kalkül ziehen, die für den Börsenhandel anfallen. Gerade bei Filialbanken sind diese Gebühren häufig vergleichsweise hoch, sodass für den Kauf und Verkauf einer Aktie schnell ein dreistelliger Betrag zusammen kommen kann.
Wesentlich günstiger kommen Anleger weg, die den Aktienhandel online über einen speziellen Onlinebroker abwickeln. Auf der Suche nach dem passenden Anbieter für Ihr Wertpapierdepot hilft Ihnen unser Broker-Vergleich. Dieses Vorgehen ist günstig, empfiehlt sich jedoch nur für Anleger, die ihre Entscheidungen eigenständig treffen und den Aktienhandel alleine durchführen wollen. Wer hierfür lieber einen Bankmitarbeiter konsultiert, ist bei einer Bankfiliale unter Umständen besser – wenn auch meist deutlich teurer – aufgehoben. Interessierte sollten einen Blick auf finanzen.net zero1 werfen.
Tipp: Empfehlenswert ist es auch, an der beim Kauf angedachten Strategie festzuhalten und Aktien nicht schon bei der ersten negativen Kurstendenz wieder zu veräußern. Kurzfristige Entwicklungen lassen sich an der Börse nicht vorhersehen. Aktienanleger müssen daher Geduld wahren und durch Festhalten an ihrer Strategie der Psychologie ein Schnippchen schlagen.
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Grundregel 5: Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen
Geduld ist das eine, Risikomanagment das andere. Viele Anleger können sich nur schwer wieder von einmal im Depot eingebuchten Aktien trennen. Sie bleiben ihren Wertpapieren treu, selbst wenn sich diese zusehends in die falsche Richtung entwickeln. Erfahrene Börsianer lassen sich hingegen nicht von Gefühlen leiten. Stattdessen informieren sie sich regelmäßig über ihre Anlagen und hinterfragen emotionslos, ob die beim Kauf definierten Bedingungen für das Investment noch gegeben sind. Ist das nicht mehr der Fall, wird die Position aufgelöst, das Wertpapier also wieder veräußert.
Voraussetzung für den Erfolg dieser Strategie ist, dass sich der Anleger schon zu Beginn seines Investments über seine Erwartungen im Klaren ist. Erfahrene Anleger halten daher beim Kauf fest, wieso sie sich für eine Aktie entschieden haben, was sie sich von dem Investment versprechen, wie lange sie das Wertpapier mindestens halten wollen und unter welchen Bedingungen sie das Investment wieder auflösen wollen. Profis arbeiten häufig mit Stoppkursen, die beispielsweise etwa zwanzig Prozent unterhalb des Kaufniveaus festgezurrt werden. Unterschreitet das Wertpapier diesen Stoppkurs, wird die Position veräußert. Zum Schutz vor noch höheren Verlusten. Bei einem Kursanstieg wird das Stopp-Limit hingegen sukzessive nachgezogen. Gewinne lassen sie so ganz einfach laufen.
Aktienhandel - das sollten Sie tun
Beitrag verfasst von:
Volker Altvater ist Senior Business Analyst bei finanzen.net und bereits seit 2014 im Unternehmen. Zuvor war er 16 Jahre lang unternehmerisch tätig, entwickelte konzeptionell mehrere Finanzportale und fungierte unter anderem als Herausgeber einer Börsenpublikation mit rund 70.000 Lesern.
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1Hinweis: finanzen.net zero ist ein Angebot der finanzen.net zero GmbH, einer Tochter der finanzen.net GmbH. Weitere Informationen finden Sie hier.
Hinweis zu OSKAR: Oskar ist eine Marke der Oskar.de GmbH, eine Ausgründung der finanzen.net GmbH. Die Scalable Capital Vermögensverwaltung GmbH verwaltet das Vermögen, die Baader Bank AG führt die Depots mit Verrechnungskonten.
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