Eurex Handel – so handeln Sie Optionen und Futures
Kennen Sie die Eurex? Die elektronische Terminbörse ist heute Weltmarktführer beim Handel von Terminprodukten. Doch für viele ist die Eurex ein Buch mit sieben Siegeln. Wie der Handel an der Eurex funktioniert und was Einsteiger beim Optionen- und Futures-Handel beachten sollten.
Eurex Handel - das Wichtigste in Kürze
Eurex Handel - Empfehlungen & Tipps
Options- und Future-Handel an der Terminbörse Eurex
Wer als aktiver Anleger mehr als nur Aktien handeln oder von Banken und anderen Kapitalgesellschaften vorgefertigte Produkte wie Fonds und Zertifikate erwerben möchte, sollte einen eingehenden Blick auf die Möglichkeiten werfen, die der Options- und Future-Handel an der Terminbörse Eurex bietet.
Was ist die Eurex?
Die Eurex („European Exchange“) ist die weltweit größte Termin-/ Derivatebörse. Sie entstand 1998 durch Fusion der Deutschen Terminbörse (DTB) und der Schweizer Terminbörse Soffex. Der Eurex-Handel läuft vollintegriert über eine elektronische Handels- und Clearing-Plattform, ähnlich, wie Sie es vom Xetra-System kennen.
Aber: Gehandelt werden nicht etwa Aktien und Anleihen, sondern Lieferverträge im weitesten Sinne, in der Fachsprache Kontrakte genannt.
Wie funktioniert der Terminhandel an der Eurex?
Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Terminbörsen-Kontrakten: Die einen heißen Optionen und die anderen Futures. Beide sind jeweils in allen Merkmalen wie Kontraktgröße, Größe der kleinsten Preisbewegung oder Liefertermin standardisiert und haben daher stets eine feste Laufzeit. Ohne die Spezifikation wäre ein liquider Terminhandel nicht umsetzbar.
Terminprodukte bieten Ihnen von Möglichkeiten zur kostengünstigen Absicherung über die Zusatzrendite bis hin zur „Stand-Alone“-Spekulation clevere Einsatzmöglichkeiten zur Ertragsoptimierung oder wahlweise Renditemaximierung.
Ein Beispiel: Ein Kaffeeproduzent will bis Dezember 100 Tonnen Kaffee kaufen, um seinen Produktionsbedarf für das vierte Quartal zu decken. Der Kaffeeröster hat jedoch Sorge, dass die Kaffeepreise bis zum Jahresende ansteigen. Zur Absicherung gegen einen möglichen Preisanstieg entscheidet sich der Hersteller für den Kauf von Kaffee-Futures. Sein Vorteil: Steigen die Kaffeepreise, muss er seinen Kaffee zwar im Herbst teurer einkaufen. Da der Preis seines Kaffee-Futures aber mit dem Preisanstieg beim Kaffee nach oben gehen würde, würde er damit einen Gewinn erzielen, der seinen höheren Einkaufspreis kompensieren könnte. Nachteil: Bei sinkendem Kaffeepreis profitiert der Kaffeeproduzent zwar durch niedrigere Einkaufspreise, sein Kaffeefuture fährt jedoch einen Verlust ein, der den niedrigeren EK-Preis ebenfalls kompensiert. Summa summarum bietet der Future-Handel dem Terminhändler somit die Möglichkeit, sich ein bestimmtes Preisniveau für eine bestimmte Zeit festzuschreiben.
Was genau ist ein Future?
Was steckt nun aber konkret hinter einem Future? Ein Future begründet ein Geschäft zur Lieferung eines Wirtschaftsgutes in der Zukunft zu einem definierten Termin in ebenso definierter Qualität und Menge. Ein Zurücktreten von diesem Geschäft ist nur möglich, indem Sie den erworbenen Kontrakt vor Fälligkeit weiterveräußern, was in der Fachsprache glattstellen heißt. Versäumen Sie es, den Kontrakt vor dessen Fälligkeit zu veräußern, sind Sie zur Abnahme oder Lieferung verpflichtet.
Es gibt Futures auf Währungen wie auch auf Bundesanleihen oder Aktienindizes. Den Future auf den Deutschen Aktienindex nennt man DAX-Future (kurz: FDAX). Weil bei ihnen jeweils ein Finanzprodukt die Basis bildet, heißen sie Financial Futures. Bilden Rohstoffe wie etwa Weizen, Orangensaft, Rohöl oder Gas die Basis, spricht man von Commodity Futures.
Was ist eine Margin?
Der Kontraktwert eines Futures ist im Allgemeinen hoch. Beim FDAX hat ein Punkt den Wert von 25 Euro. Steht der FDAX beispielsweise bei 10.000 Punkten, errechnet sich ein Kontraktwert von 250.000 Euro. Mit dem Kauf eines Futures müssen Sie den gesamten Kontraktwert nie komplett bezahlen. Sie hinterlegen stattdessen nur eine von der Terminbörse festgelegte Sicherheitsleistung, die Margin, nehmen aber dennoch vollumfänglich an den Schwankungen des Futures teil. Die resultierende Hebelwirkung macht ihn für spekulative Anleger reizvoll. Das Problem: Viele Broker erhöhen die von der Eurex geforderte Margin erheblich. Manch ein Broker verlangt das Doppelte der Eurex-Erfordernis. Je geringer aber die Margin-Anforderung, desto weniger Kapital binden Sie. Daher sollten Sie bereits bei der Wahl des Eurex-Brokers auf eine gute Margin-Kondition achten. Günstige Broker verlangen attraktive Margin-Sätze für den Eurex-Handel. Werfen Sie auch einen Blick auf die Konditionen für den Eurex- Handel bei finanzen.net zero1.
Euribor-Future: an Zins-Änderungen verdienen
Sie möchten an weiter sinkenden Zinsen verdienen? Dann könnte der Drei-Monats-Euribor-Future eine nähere Betrachtung wert sein. Der Future hat das Symbol FEU3 und die ISIN DE0009653147. Euribor steht für „Euro Interbank Offered Rate“ und bezeichnet seit Einführung im Jahr 1999 den durchschnittlichen Zinssatz für Drei-Monats-Ausleihungen im Handel zwischen den Banken. Der Euribor wird werktäglich um 11 Uhr mitteleuropäischer Zeit festgesetzt und veröffentlicht. Es gibt zwar noch eine ganze Reihe weiterer Euribor-Sätze. Doch Benchmark-Charakter kommt einzig dem Drei-Monats-Euribor zu. Das Kontraktvolumen des Futures beträgt 1 Mio. Euro, wobei die Preisermittlung auf vier Nachkommastellen erfolgt. Gerechnet wird mit der Basis 100, abzüglich des gehandelten Zinssatzes. Die kleinste Preisveränderung, die so genannte Tick-Größe, beträgt 0,0025 Punkte und entspricht einem Wert von 6,25 Euro.
Beispiel: Sie setzen auf fallende Zinsen. Der Euribor-Zinssatz sinkt um 0,5 Prozent. Das führt für Sie zu einem Gewinn im Eurex-Handel von 1.250 Euro (0,5 % / 0,0025 * 6,25 Euro). Eröffnen Sie ein kostengünstiges Depot bei finanzen.net zero1. Dort können Sie Aktien und alle anderen Wertpapiere ohne Ordergebühren handeln (zzgl. marktüblicher Spreads).
Was sind Optionen?
Die zweite große Produktkategorie im Eurex-Handel sind verbriefte Rechte (Optionen) im weitesten Sinne. Das kann das Recht auf Lieferung eines Wertpapiers sein oder das Recht auf Abnahme eines Wertpapiers. Eine Option auf steigende Kurse nennt man Call. Das Gegenstück für fallende Kurse ist der Put. Und falls Ihnen die vier Buchstaben ODAX begegnen sollten: Dies ist das Kürzel für Optionen auf den Dax.
Beispiel für Rendite aus Optionshandel
Stellen Sie sich vor, in Ihrem Depot befindet sich ein größerer Bestand an Aktien einer fiktiven Abc AG. Wir unterstellen ferner: Zwar bescheinigen Sie der Aktie langfristig beste Aussichten. Auf kürzere Sicht sehen Sie die Aktie aber eher schwächer handeln. Sie könnten die Aktie also verkaufen, um sie später günstiger zurückzukaufen.
Doch Sie entscheiden sich anders und nutzen die Möglichkeiten des Eurex-Handels: Indem Sie einem Marktteilnehmer das Recht einräumen, Ihre Aktien zu einem definierten Preis (Ausübungspreis) oberhalb des gegenwärtigen Marktpreises zu kaufen, vereinnahmen Sie augenblicklich eine Optionsprämie. In der Fachsprache heißt es: Sie haben eine gedeckte Kauf-Option geschrieben („Covered Call-Writing“). Fortan sind Sie bis zum Verfall der Option der Stillhalter.
Ihre Rendite aus dem Eurex-Handel-Optionsgeschäft: Die Gegenseite, Ihr Counterpart, wird von Ihnen erst dann die Lieferung (=Andienung) Ihrer Aktien verlangen, wenn deren Börsenkurs über den vereinbarten Ausübungspreis der Option steigt. Bleiben die Aktien darunter, haben Sie mit der Veräußerung der Kaufoption wertvolle Rendite-Punkte erzielt: Sie haben die Prämie eingenommen und die Aktien behalten. Sie können auch sagen: Sie haben Ihren Aktienbestand aktiviert.
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Eurex-Handel: Vier einfache Long-Short-Strategien
Das Schreiben einer Kaufoption, besagtes „Covered Call-Writing“, ist nur ein Beispiel für den Handel mit Optionen. Als aufmerksamer Leser werden Sie an dieser Stelle genau drei weitere Möglichkeiten erahnen. Richtig: Sie hätten auch die Gegenseite des oben skizzierten Geschäftes einnehmen und mit einer Kaufoption auf steigende Kurse setzen können. Das nennt man Long-Call.
Das dritte Beispiel für den Eurex-Handel mit Optionen ist der Long-Put. Das bedeutet: Sie erwerben einen Put, weil Sie Ihre Erwartung fallender Kurse in klingende Münze wandeln möchten.
Beispiel Nr. 4 ist der Short-Put. Hier gewähren Sie Ihrem Gegenpart die Möglichkeit, einen Basiswert zu einem festgelegten Preis und innerhalb einer fest definierten Laufzeit an Sie zu verkaufen. Ähnlich wie beim Short-Call im ersten Beispiel sind Sie abermals Stillhalter und vereinnahmen augenblicklich eine Optionsprämie. Fällt der Kurs des Basiswertes während der Laufzeit der Option, wird die Gegenseite vom eingeräumten Recht Gebrauch machen. Sie müssen dann die Stücke annehmen. Folglich gehen Sie ein hohes Risiko ein und sollten sich vor der Fälligkeit durch ein Gegengeschäft glattstellen.
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Eurex-Handel: So starten Sie in den Options- und Futureshandel
Die schlechte Nachricht zuerst: Der Zugang zum Handelssystem der Eurex erfordert eine Börsenmitgliedschaft. Diese erhalten nur institutionelle Kunden. Als Privatanleger sind sie daher auf eine Bank oder einen Broker angewiesen, der Ihnen Zugang zum Eurex-Handel gewährt.
Börsentermin-Geschäftsfähigkeit ist Voraussetzung
Dies setzt die Börsentermingeschäftsfähigkeit voraus: Sie müssen nicht nur die Lektüre der üblichen Risikobelehrungen bestätigen, sondern auch die Handelsbedingungen der Eurex. Sie bestätigen per Unterschrift den Erhalt der Kundeninformationsbroschüre und dass Sie über die erforderlichen Kenntnisse verfügen.
Die Bürokratie hat ihren Grund: Der Eurex-Handel eignet sich nur für erfahrene Anleger, die mit dem erforderlichen Risiko-Management des Tradings bestens vertraut sind.
Geringe Gebühren: günstigen Broker für den Eurex-Handel wählen
Nachdem Sie börsentermingeschäftsfähig sind, können Sie mit dem Handel von Optionen und Futures beginnen. Sie zahlen an Ihren Broker fortan für jede Kontraktbuchung eine Gebühr. Schließen Sie an der Stelle keine Kompromisse. Setzen Sie auf einen Broker mit günstigen Konditionen. Beim kostengünstigen Broker finanzen.net zero1 können Sie neben Aktien auch Fonds, Derivate und Kryptowährungen (als ETP) ohne Ordergebühren handeln (zzgl. marktüblicher Spreads). Auch für ETF-Sparpläne zahlen Sie keine Ordergebühren, keine Fremdkostenpauschalen und keine Handelsplatzentgelte, nur Spreads.
Eurex-Handel - das sollten Sie tun
Beitrag verfasst von:
Christian Ritter, Jahrgang 1973, hat das Studium der Wirtschaftsinformatik absolviert. Er arbeitet seit 1998 als Software-Entwickler, als Herausgeber einer Lyrikbibliothek und als freiberuflicher Wirtschaftsjournalist für verschiedene Magazine und Börsenbriefe bei Print- und Online-Verlagen. Er folgt damit seiner schon während des Studiums geweckten Faszination für die Finanzmärkte, nutzte zunächst die Woge des Neuen Marktes und favorisiert seither einen von Value-Überlegungen geleiteten Anlagestil des kontinuierlichen Kapitalaufbaus.
Zusammenarbeit mit:
Volker Altvater ist Senior Business Analyst bei finanzen.net und bereits seit 2014 im Unternehmen. Zuvor war er 16 Jahre lang unternehmerisch tätig, entwickelte konzeptionell mehrere Finanzportale und fungierte unter anderem als Herausgeber einer Börsenpublikation mit rund 70.000 Lesern.
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Risikohinweis: CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Zwischen 74% und 89% der Kleinanlegerkonten verlieren beim Handel mit CFD Geld. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
1Hinweis: finanzen.net zero ist ein Angebot der finanzen.net zero GmbH, einer Tochter der finanzen.net GmbH. Weitere Informationen finden Sie hier.
1Der Handel ist lediglich für eine Stunde am Sonntag nicht möglich.
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