Investieren in Gold-ETFs und Gold-ETCs – so geht’s!
Gold gilt als wertvoller Baustein bei der Geldanlage - gerade in turbulenten Börsenzeiten. Mit Gold-ETFs und Gold-ETCs investieren Sie als Anleger besonders komfortabel in das gelbe Edelmetall. Im Folgenden erfahren Sie, was ein Investment in Gold-ETFs und Gold-ETCs auszeichnet und wo der beste Gold-ETF zu finden ist.
Gold-ETFs und Gold-ETCs - das Wichtigste in Kürze
Gold-ETFs und Gold-ETCs - Empfehlungen & Tipps
Gold als Stabilitätsanker
Viele Investoren sehen in Gold einen sicheren Baustein für Ihre Geldanlage. Der Grund: Gold kann bei einer Finanzkrise oder einer Hyperinflation ein stabiler Anker im Wertpapierdepot sein, weil sich der Goldpreis in der Regel entgegengesetzt zum Aktienmarkt entwickelt.
Gold besitzt in Form von Barren und Münzen einen Sachwert, weshalb das gelbe Edelmetall wohl niemals seinen gesamten Wert verlieren wird – im Gegensatz zum Beispiel zu Bargeld oder Zinsanlagen.
Gold hat in der Vergangenheit bereits unter Beweis gestellt, dass es in Krisenzeiten ein sicherer Hafen für Anleger sein kann: In der Finanzkrise 2008 und den darauf folgenden Jahren kletterte der Preis je Feinunze Gold von 640 US-Dollar auf annähernd 1.100 US-Dollar (Januar 2007 bis Januar 2010) – ein Wertanstieg von über 70 Prozent.
Um an der Entwicklung des Goldpreises teilhaben zu können, müssen Sie als Anleger aber nicht unbedingt physisches Gold kaufen, Sie müssen also keine Nuggets, Barren oder Münzen kaufen. Mit Gold-ETFs und Gold-ETCs können Sie besonders komfortabel in Gold investieren.
Investieren in Gold-ETFs und Gold-ETCs
Die Anlage in Rohstoffe ist insgesamt sehr komplex, vor allem beim Kauf von physischen Rohstoffen sollten Investoren bereits einige Erfahrung an der Börse gesammelt haben (mehr dazu erfahren Sie auch in unserem Ratgeber Rohstoffhandel).
Mit einem ETF oder einem ETC hingegen können Sie deutlich einfacher an der Entwicklung am Rohstoffmarkt teilhaben, weil Sie dann nicht physische Rohstoffe, also Ölfässer, Kupferrohre oder Goldbarren, kaufen müssen. Investieren in Gold-ETFs und Gold-ETCs ist eine ausgesprochen komfortable Möglichkeit, von der Goldpreisentwicklung zu profitieren.
Wie funktionieren Gold-ETFs?
ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Investmentfonds, die wie Aktien und andere Wertpapiere an den Börsen handelbar sind. Indexfonds, wie ETFs auch heißen, spiegeln die Entwicklung eines Index‘ wider – lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber ETF kaufen.
Gold-ETFs vollziehen folglich die Entwicklung des Goldpreises nach. Um den ETF physisch zu besichern, kauft der Herausgeber des Gold-ETFs (Emittent) mit dem Fondsvermögen Goldbarren. Die Barren werden von einer Bank verwahrt (Custodian) und haben in der Regel ein Gewicht von annähernd 400 Feinunzen, sie wiegen folglich rund 12,4 Kilogramm. Die beim Verwahrer gelagerten Barren sind dem ETF zugeordnet, sind eindeutig identifizierbar und sind in Form einer exakten Liste von der Öffentlichkeit einsehbar.
Kauf und Verkauf funktionieren bei Gold-ETFs deutlich unkomplizierter als bei physischem Gold. Der Emittent des ETFs kauft in der Regel große Barren und gelangt daher nah an den Spotpreis (Goldmarktpreis, der im Internet in Gold-Charts „live“ zu sehen ist). ETFs sind Sondervermögen, der Goldbestand ist also rechtlich geschützt, wenn der Herausgeber des Gold-ETFs zahlungsunfähig wird. Der weltweit größte Goldfonds ist der SPDR Gold Shares aus den USA.
Wie funktionieren Gold-ETCs?
ETCs, also Exchange Traded Commodities (börsengehandelte Rohstoffe), können wie ETFs fortlaufend an der Börse gehandelt werden. Anleger können mit Gold-ETCs ebenso unkompliziert wie mit Gold-ETFs in das gelbe Edelmetall investieren. Auch Gold-ETCs vollziehen die Goldpreisentwicklung annähernd 1:1 nach. Der Wertentwicklung eines ETCs liegt der Kassapreis (Preis für die Sofortlieferung) oder der Futures-Preis (Preis für die Lieferung in der Zukunft) eines Rohstoffes oder eines gesamten Rohstoffkorbes zugrunde.
Wie Gold-ETFs sind auch Gold-ETCs häufig vollständig mit Gold besichert. Der Emittent des Gold-ETCs kann Ihr Kapital aber nicht nur mit physischem Gold decken, sondern zu einem Teil auch mit Lieferansprüchen auf Gold (Buchgold). Das heißt, dass Sie mit dem Kauf eines Gold-ETCs das Anrecht auf die Lieferung von Gold erwerben.
Es gibt noch einen weiteren großen Unterschied zwischen Gold-ETFs und Gold-ETCs: Rechtlich gesehen sind ETCs unbefristete Schuldverschreibungen. Wird der Emittent der ETCs zahlungsunfähig, dann unterliegen ETCs dem Insolvenzverfahren. Ihr Anrecht auf die Lieferung von Gold hilft Ihnen dann nur wenig. Ihre Investition ist Teil der Insolvenzmasse und Sie können dabei ganz leer ausgehen.
Sie als Anleger sollten sich also darüber im Klaren sein, dass der Besitz physischer Barren oder Münzen mehr Sicherheit bietet als der Kauf von Gold-ETCs. Aber auch Gold-ETCs haben Vorteile: Euwax Gold II von Boerse Stuttgart Securities ist ist zu 100 Prozent physisch unterlegt, die Auslieferung ist grammgenau möglich. Xetra-Gold der Deutsche Börse Commodities ist der in Österreich meistgehandelte Gold-ETC.
Gold-ETF versus Gold-ETC
Sowohl ETFs als auch ETCs sind kostengünstig und sie können fortlaufend an der Börse gehandelt werden. Mit einem ETF können Anleger lediglich auf breit gestreute Rohstoff-Körbe setzen, mit einem ETC ist es auch möglich, in einzelne Rohstoffe zu investieren.
ETFs, die ausschließlich in physisches Gold investieren, sind in Österreich nicht zugelassen. Und bei ausländischen Gold-ETFs gibt es im Fall der Fälle Probleme mit der Lieferung des physischen Goldes, mit dem der ETF besichert ist. Der Grund: Der Goldbestand darf nur im jeweiligen Inland ausgeliefert werden.
ETCs sind, wie gesagt, befristete Schuldverschreibungen und werden mit Buchgoldansprüchen besichert. Bei einem krisenbedingten Goldmangel kann es folglich passieren, dass keine Lieferung des physischen Golds möglich ist.
Hinweis: Es ist besonders einfach, mit Gold-ETFs und Gold-ETCs von der Entwicklung des Goldpreises zu profitieren. Dennoch sollten Sie als Anleger die Eigenschaften einer Goldanlage kennen.
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Investieren in Gold-ETCs – darauf müssen Sie achten
Das Anlagevolumen in Gold-ETCs hat seit ihrer Einführung im Jahr 2003 rasant zugenommen: Die Menge der Goldbarren, die von ETCs als Sicherheit gehalten wird, stieg Ende 2018 auf weltweit 2.440 Tonnen. Damit kletterte das in physisch hinterlegten ETCs investierte Vermögen erstmals über 100 Milliarden US-Dollar. Analog zu Gold-ETFs gibt es auch bei den Gold-ETCs einige Unterschiede – darauf sollten Sie achten!
Physisch besicherte Gold-ETCs
Edelmetall-ETCs sind normalerweise vollständig durch das entsprechende physische Edelmetall abgesichert, das ist zum Beispiel beim in Österreich bekanntesten Gold-ETC Xetra Gold der Fall.
Physische Gold-ETCs vollziehen in der Regel den Gold-Kassapreis nach, den sogenannten „Spotpreis“. Da Gold in US-Dollar gehandelt wird, besteht noch ein Währungsrisiko gegenüber dem Euro.
Xetra Gold
Anleger, die in den Gold-ETC der Deutsche Börse Commodities investieren, kaufen und verkaufen über den ETC die Eigentumsrechte an einer entsprechenden Menge Gold, die bei der Verwahrgesellschaft Clearstream Banking AG im Tresor lagert. Käufer von Xetra Gold-ETCs sind damit Eigentümer einer bestimmten Menge an physischem Gold.
Je nach Depotbank können Sie als Anleger sich sogar Ihr Xetra Gold an die eigene Hausbank ausliefern lassen. Für die Auslieferungskosten müssen Sie selbstverständlich aufkommen. Diese können sehr unterschiedlich sein und hängen unter anderem von der Entfernung zum Lieferort sowie der Menge und der Stückelung des Goldes ab. Einige Broker berechnen weitere Gebühren.
Diese Auslieferungsoption hat vor allem steuerliche Vorteile: Anleger von Xetra Gold zahlen in Deutschland keine Abgeltungssteuer, da der Gold-ETC der Deutsche Börse Commodities steuerlich gleich gesetzt wird mit physischen Goldbeständen. Ab einer Haltedauer von zwölf Monaten bis zum Verkauf Ihres Xetra Goldes sind die Gewinne vollständig steuerfrei. Dies hat der Bundesfinanzhof 2015 in einem Grundsatzurteil entschieden.
Gold-ETCs und Gold-Futurekontrakte
Neben physisch besicherten Gold-ETCs gibt es auch börsengehandelte Rohstoff-Indizes, die die Preisentwicklung der entsprechenden Futures nachbilden. Das funktioniert so: Gold-ETCs ohne physische Hinterlegung sind sogenannte Swap-basierte Produkte. Das heißt, sie bilden Indizes nach, die ein kontinuierliches Engagement in Gold-Futures und ihren Erträgen simulieren.
Anleger, die in die sogenannten synthetischen Gold-ETCs investieren wollen, sollten die Funktionsweise des Future-Markts verstehen – mehr dazu lesen Sie in unserem Ratgeber Rohstoffhandel.
Da der Futurehandel relativ kompliziert ist, mit gewissen Risiken verbunden ist und die meisten Privatanleger ihr Portfolio mit physisch besicherten Gold-ETCs diversifizieren wollen, haben wir diese Produkte in unserem Gold-ETC-Vergleich nicht berücksichtigt.
Gold-ETC-Vergleich: Die besten Gold-ETCs
Pionier und Marktführer bei Gold-ETCs ist die Vermögensverwaltungsgesellschaft ETF Securities. Gold-ETCs von ETF Securities nehmen deshalb in unserem Vergleich eine Sonderstellung ein. Alternativen stellen wir ebenfalls vor, zum Beispiel den bereits erwähnten Gold-ETC der Deutschen Börse Commodities Xetra-Gold. Neben Euwax Gold ist Xetra-Gold der einzige Gold-ETC in unserem Vergleich, der eine Auslieferungsoption für Gold besitzt.
Gold-ETCs mit Auslieferungsoption
Euwax Gold II
Der physisch unterlegte Gold-ETC Euwax Gold (ISIN DE000EWG0LD1/WKN EWG0LD) sowie der Nachfolger Euwax Gold II (ISIN DE000EWG2LD7/WKN EWG2LD) der Boerse Stuttgart Securities besitzen eine Auslieferungsoption. Der Emittent erhebt keine laufenden Verwahrkosten.
Anleger des Euwax Gold II können sich das hinterlegte physische Gold bereits ab einem Gramm in der gewünschten Stückelung ausliefern lassen.
Xetra-Gold
Xetra-Gold (ISIN DE000A0S9GB0/WKN A0S9GB) ist ein physisch besicherter Gold-ETC. Er zählt zu den beliebtesten Goldprodukten in Europa. Anlagegelder in Höhe von annähernd 11,7 Milliarden Euro flossen bereits in den in Deutschland bekanntesten und meistgehandelten Gold-ETC.
Mit dem Kauf von Xetra Gold haben Sie das Recht erworben, sich das Gold, mit dem der ETC besichert ist, nach Hause liefern zu lassen. Anleger, die in Xetra Gold investieren, müssen keine Verwaltungsgebühr zahlen, wie sie bei Fonds und Zertifikaten üblich ist. Der Emittent erhebt eine jährliche Lagerungsgebühr für das physische Gold in Höhe von 0,3 Prozent des Goldwerts.
Gold-ETCs von ETF Securities
Der Gold-ETC ETFS Physical Gold (ISIN DE000A0N62G0/WKN A0N62G) ist ebenfalls vollständig durch physisches Gold besichert, das von der HSBC in London verwahrt wird. Die Gesamtkostenquote (TER) liegt bei dem Gold-ETC von ETF Securities bei 0,39 Prozent pro Jahr. Eine Auslieferung des physischen Goldes ist hier nicht möglich.
Zu 100 Prozent mit physischem Gold gedeckt ist auch der Gold-ETC Gold Bullion Securities (ISIN DE000A0LP781/WKN A0LP78). Auch bei diesem Gold-ETC von ETF Securities wird das Gold von der HSBC verwahrt. Sie als Anleger müssen jährliche Kosten (TER) in Höhe von 0,40 Prozent für Ihr Engagement im Gold Bullion Securities zahlen. Wer diesen Gold-ETC erwirbt, erwirbt auch die Möglichkeit, sich das Gold in Form von Goldmünzen der Royal Mint ausliefern zu lassen. Dafür gibt es aber Bedingungen, zum Beispiel liegt die Mindestmenge für die Goldmünze Britannia bei zehn Münzen.
Gold-ETCs ohne Auslieferungsoption
DB Physical Gold ETC
Die Deutsche Bank hat auch einen Gold-ETC, der mit physischem Gold hinterlegt ist: db Physical Gold ETC (ISIN DE000A1E0HR8/WKN A1E0HR). Das physische Gold wird in London bei der Deutschen Bank AG und bei JP Morgan Chase gelagert, die TER für diesen Gold-ETC liegt bei 0,25 Prozent pro Jahr.
Invesco Physical Gold
Invesco Physical Gold (ISIN IE00B579F325/WKN A1AA5X) ist der mit physischem Gold besicherte Gold-ETC von Invesco. Der Invesco-ETC ist an Xetra gelistet, die TER beträgt pro Jahr 0,15 Prozent. Eine Auslieferung des Goldes ist zwar möglich, diese erfolgt aber ausschließlich in Form von Goldbarren mit einem Gewicht von jeweils 12,5 Kilogramm – das ist nur für Großanleger wirklich praktikabel.
Invesco Physical Gold EUR Hedged ETC
Anleger können auch in den Invesco Physical Gold EUR Hedged ETC (ISIN XS2183935274/WKN A28QBG) investieren. Er hat das Ziel, mit physischem Gold besicherte Zertifikate die Wertentwicklung des Spot-Goldpreises abzubilden. Der ETC ist mit einem Währungssicherungsmechanismus ausgestattet. Die TER liegt bei 0,19 Prozent.
Nachhaltige Gold-ETCs
boerse.de-Gold-ETC
Wer beim Investieren besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte sich den boerse.de-Gold-ETC (ISIN DE000TMG0LD6/WKN TMG0LD) genauer anschauen. Anleger können sich beim Kauf dieses Produktes sicher sein, dass ausschließlich „Responsible Gold“ verwendet wird. Dieses Gold zeichnet sich durch besonders hohe Standards in Bezug auf Menschenrechte und Umwelt aus.
Fazit
Sie als Anleger müssen sich entscheiden, ob Ihnen eine Auslieferungsoption für das physische Gold wichtig ist. Ist das der Fall, kommt für Sie kein Kauf der Gold-ETCs ETFS Physical Gold, db Physical Gold ETC und Invesco Physical Gold infrage. Für den in dieser Reihe letztgenannten Gold-ETC dürfen Sie sich übrigens auch nicht entscheiden, wenn Ihnen die Sparplanfähigkeit Ihres Produkts wichtig ist.
Der wesentliche Unterschied von einem Gold-ETC zum anderen liegt aber vor allem in der Kostenstruktur: Während Sie bei Euwax Gold II keine Verwaltungsgebühren zahlen müssen, fallen bei den anderen Gold-ETCs jährliche Gebühren in Höhe von mindestens 0,15 Prozent an. Relativ teuer ist der Gold Bullion Securities von ETF Securities mit einer TER von 0,40 Prozent pro Jahr.
Unsere Empfehlung: Xetra-Gold ist in unserem Vergleich bezüglich Anlagevolumen der größte Gold-ETC. Aufgrund der Gebührenunterschiede ist Euwax Gold II eine sehr gute Alternative. Die Goldbarren von Invesco entsprechen den strengen Regeln zur Herkunft von Gold der LBMA Responsible Gold Guidance und damit höchsten ethischen Standards.
Investieren in Gold-ETFs – darauf müssen Sie achten
Gold-ETF ist nicht gleich Gold-ETF: Es gibt physisch besicherte Gold-ETFs und Gold-ETFs auf Unternehmensaktien aus der Goldbranche. Wenn Sie sich das gelbe Edelmetall über Gold-ETFs ins Depot holen möchten, sollten Sie darauf achten, in welchen Typ von Gold-ETF Sie investieren.
Physisch besicherte Gold-ETFs
Bei physisch besicherten Gold-ETFs kauft der Emittent – wie bereits beschrieben – mit dem Kapital der Anleger eine entsprechende Menge des gelben Edelmetalls in Form von Barren und Münzen. Diese lagert der Emittent als Sicherheit ein. Ziel ist es, eine Rendite mit dem physischen Gold zu erzielen, die den Spotpreisbewegungen des gelben Edelmetalls (abzüglich Gebühren) entspricht.
Die Besitzer eines physisch besicherten Gold-ETFs erhalten im Gegenzug ihren Anteil am hinterlegten Gold als Inhaberschuldverschreibung verbrieft.
Bei vielen physisch-besicherten Gold-ETFs haben Sie als Anleger das Recht, sich Barren und Münzen, die Ihrem Anteil am ETF entsprechen, nach Hause liefern zu lassen. Zum Beispiel bestehen beim ZKB Gold ETF (ISIN CH0103326762/WKN A0YJZB) und beim iShares Gold (CH) (ISIN CH0104136236/WKN A0YCNA) die Möglichkeit, das Gold ausliefern zu lassen.
Tipp: Ziehen Sie erst ab größeren Gold-Mengen eine Lieferung in Erwägung, weil die Gebühren für eine Lieferung vergleichsweise hoch ausfallen. Die Auslieferung ist zudem an Bedingungen geknüpft, zum Beispiel die Art der Depotbank.
Gold-ETFs auf Unternehmensaktien
Der zweite Typ von Gold-ETFs investiert in die Unternehmen, die sich auf Gold spezialisiert haben. Dazu gehören neben Aktien von Unternehmen, die das Metall direkt aus den Minen gewinnen (Goldminenaktien) auch Aktien von Unternehmen, die Goldminenfirmen finanzieren (Gold-Streaming-Aktien). Die Gold-Streaming-Firmen erhalten im Gegenzug für die finanzielle Unterstützung von den Goldminenfirmen die Rechte, eine bestimmte Menge der Goldproduktion zu einem reduzierten Preis zu kaufen.
Mit den Gold-ETFs, die die Entwicklung des Goldpreises nachbilden, haben diese Wertpapiere nur wenig gemein. Gold-ETFs auf Unternehmen aus der Goldbranche sind deutlich volatiler als physisch besicherte Gold-ETFs. Es gibt innerhalb dieser Kategorie zudem weitere Unterschiede: Einige Gold-Mining-ETFs konzentrieren sich beispielsweise auf Minenunternehmen in einer bestimmten Region, andere auf Unternehmen unterschiedlicher Größe. Einige Gold-ETFs halten die größten Minenunternehmen der Welt, andere wiederum setzen auf aufstrebende kleine Firmen mit vielversprechenden Perspektiven in der Goldbranche.
Was bedeutet das für den Anleger?
Investieren in Gold-ETFs ist für Anleger eine gute Möglichkeit von den Entwicklungen am Goldmarkt zu profitieren. Sie sollten dabei aber folgende Dinge bedenken, die Sie grundsätzlich bei einem ETF-Kauf beachten sollten: Je mehr Vermögen ein Gold-ETF verwaltet, desto sicherer und günstiger ist es in der Regel, in ihn zu investieren. Kleine und vor allem illiquide ETFs sind normalerweise schwieriger an der Börse handelbar, häufig sind auch die Handelskosten höher.
Gold-ETFs, die auf Goldminenfirmen setzen, sind deutlich volatiler als physisch besicherte Gold-ETFs, die den Goldpreis nachvollziehen. Das liegt daran, dass Aktien von Goldminen- und Streaming-Unternehmen selten zu den Bewegungen des Goldpreises passen. Manchmal bewegen sie sich sogar in die entgegengesetzte Richtung. Das kann passieren, wenn beispielsweise ein unternehmensspezifischer Vorfall die Goldproduktion beeinträchtigt.
Österreichische Gold-ETFs handeln - schon gewusst?
ETF-Anbietern ist es in der Europäischen Union und somit auch in Österreich nicht erlaubt, reine Gold-ETFs aufzulegen. Ein ETF darf in der EU nicht ausschließlich in einen einzigen Rohstoff investieren, sondern muss breiter streuen.
Tipp: Wenn Sie als Anleger in einen Gold-ETF investieren wollen, dann müssen Sie sich einen ausländischen Gold-ETF auswählen. Dieser kann über die Heimatbörse gehandelt werden, in einigen Fällen aber auch über österreichische Börsen.
Gold-ETF-Test: Die besten Gold-ETFs
Es gibt drei große Indexfonds, die die Entwicklung des Goldpreises nachvollziehen. Die Unterschiede bezüglich des Fondsvolumens sind groß, empfehlenswert sind aber alle drei großen Goldbarren-ETFs. Für chancenorientierte Anleger bieten sich alternativ auch Gold-ETFs an, die in Goldminenunternehmen investieren.
Die weltgrößten Gold-ETFs im Vergleich
Der bereits genannte SPDR Gold Shares (ISIN US78463V1070/WKN A0Q27V) aus den USA ist bezüglich Fondsvolumen mit Abstand der größte Gold-ETF. Dieser Gold-ETF, manchmal auch unter dem Namen SPDR Gold Trust geführt wird, verwaltet ein Vermögen von annähernd 63 Milliarden US-Dollar. Die Gesamtkostenquote (TER) des größten Gold-ETF der Welt liegt bei 0,40 Prozent pro Jahr – mehr zur Kostenstruktur von ETFs erfahren Sie in unserem Lexikon.
Der weltweit zweitgrößte Gold-ETF ist der iShares Gold Trust (ISIN US4642851053/WKN A0ERSN). Der Gold-Indexfonds der BlackRock-Tochter iShares verwaltet ein Fondsvolumen von annähernd 30,5 Milliarden US-Dollar. Wer in diesen Gold-ETF investieren will, zahlt jährlich eine TER von 0,25 Prozent.
Zwei spannende Goldminen-ETFs
Anleger, die nach Alternativen zu den weltgrößten Gold-ETFs Ausschau halten und eine Beteiligung an Goldminenunternehmen gegenüber physischen Goldbarren bevorzugen, sollten einen Blick auf VanEck Vectors Gold Miners ETF (ISIN US92189F1066/WKN A2AHFU) und VanEck Vectors Junior Gold Miners UCITS ETF (ISIN IE00BQQP9G91/WKN A12CCM) werfen. Die Entscheidung für den einen oder anderen Gold-Fonds hängt von der Größe der Goldminenunternehmen ab, in die Sie als Anleger lieber investieren wollen.
Der VanEck Vectors Gold Miner-ETF ist der größere dieser beiden ETFs. Er bildet einen Index der weltweit wichtigsten Unternehmen in der Goldminenindustrie ab. Ein Unternehmen, das in den Index aufgenommen wird, muss mindestens die Hälfte seines Gesamteinkommens aus dem Goldbergbau oder damit verbundenen Tätigkeiten erwirtschaften.
Der VanEck Vectors Junior Gold Miner-ETF spiegelt einen Index wider, in dem auch kleinere Unternehmen gelistet sind. Diese sind hauptsächlich im Bereich Gold- und Silber-Abbau tätig oder sich noch in einer frühen Entwicklungsphase befinden. Das erhöht das Risikopotenzial und gleichzeitig auch die Chancen für Sie als Anleger.
Hinweis: Aufgrund Ihres relativ kleinen Fondsvolumens sind diese beiden Gold-ETFs etwas teurer als die weltgrößten Gold-ETFs. Die TER liegt beim VanEck Vectors Gold Miners ETF bei 0,53 Prozent pro Jahr, für den VanEck Vectors Junior Gold Miner-ETF müssen Sie als Anleger 0,55 Prozent TER pro Jahr einrechnen.
Fazit
Der wesentliche Unterschied zwischen den drei weltgrößten Gold-Fonds besteht für den Anleger in den damit verbundenen Kosten. Ob Sie als Investor eine Gesamtkostenquote von 0,25 Prozent oder 0,40 Prozent pro Jahr zahlen müssen, kann sich im Laufe der Zeit erheblich auf die Renditen auswirken.
In die beiden Gold-ETFs, die an der Entwicklung von Goldminenunternehmen partizipieren, sollten nur Anleger investieren, die sowohl Chancen als auch Risiken genau einschätzen können.
Unsere Empfehlung: Als Stabilitätsanker im Portfolio eignen sich alle drei großen Gold-ETFs. Aufgrund der Gebührenunterschiede ist der iShares Gold Trust eine gute Wahl für Anleger, die ihr Portfolio um ein Gold-Engagement erweitern oder diversifizieren möchten.
Hinweis: Gemäß der UCITS-Richtlinie für ETFs müssen diese Wertpapiere ein Mindestmaß an Diversifizierung gewährleisten – das ist nur mit der Replikation eines Index‘ oder eines Rohstoffkorbes möglich.
Tipp: Thesaurierende Gold-ETFs eignen sich besonders gut zum langfristigen Vermögensaufbau. Vor allem in Verbindung mit einem ETF-Sparplan spielt der „Zinseszinseffekt“ von wiederanlegenden ETFs seine Stärken aus.
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Gold kaufen: Das ist noch wichtig
Investieren in Gold-ETFs und Gold-ETCs macht für Anleger viel möglich: Das Portfolio mit Gold absichern, wie es ein physisch besicherter Gold-ETF erlaubt, die Goldpreisentwicklung nachvollziehen, wie es sowohl mit Gold-ETFs als auch mit Gold-ETCs möglich ist, und mittels eines Gold-ETFs an der Entwicklung von Unternehmen aus der Goldbranche teilhaben.
Im Vergleich zum Kauf von physischem Gold haben diese so verschiedenen Produkte einige Vorteile: Sie müssen keinen Lagerraum für Goldbarren oder Goldmünzen bereitstellen, wenn Sie das nicht wollen. Und jeder Privatanleger kann schnell und einfach von der Entwicklung in der Goldbranche profitieren, indem er sich einen Gold-ETF oder einen Gold-ETC in sein Portfolio holt.
Eine Investition in Gold sollten Sie als Anleger aber wohlüberlegen. Gold ist keine sichere Anlage. Der Goldkurs ist sehr volatil und zusätzlich zur Kursspekulation existiert ein Währungsrisiko, da der Goldpreis in US-Dollar notiert.
Gehen Sie als Anleger aber davon aus, dass bei der aktuellen Börsensituation die Aktienkurse langfristig fallen, dann könnte der richtige Zeitpunkt gekommen sein, mit Gold-ETFs und Gold-ETCs besonders komfortabel in Gold zu investieren.
FAQ – alles, was Sie über Gold-ETFs und Gold-ETCs wissen müssen
Die beiden größten Gold-ETFs sind der SPDR Gold Shares und der iShares Gold Trust, die wir beide oben im Text näher beschrieben haben. Diese eignen sich hervorragend, wenn Sie direkt in Gold-ETFs investieren möchten. Der SPDR Gold Shares verwaltet ein Vermögen von knapp 64 Milliarden US-Dollar, der Gold-ETF der BlackRock-Tocher iShares ein Fondsvolumen von 30,5 Millarden US-Dollar. In der TER unterscheiden sich diese ebenfalls stark: Der SPDR Gold Shares, der größte Gold-ETF der Welt, kostet 0,40 Prozent TER jährlich, während der iShares Gold Trust bei 0,25 Prozent TER p.a. liegt.
Gold scheint für viele ein sicherer Hafen. Denn während Bargeld oder Zinsanlagen schnell ihren Wert verlieren können, wird das mit Gold in Form von Barren oder Münzen wohl niemals komplett passieren. Allerdings hat die Vergangenheit auch gezeigt, dass der Goldpreis ebenfalls starken Schwankungen unterzogen werden kann. Trotz allem kann Gold bei einer Finanzkrise ein stabiler Anker im Wertpapierdepot sein. Zum Beispiel stieg der Goldpreis zwischen 2007 und 2010 um rund 70 Prozent an – und das trotz der Finanzkrise 2008. Deshalb empfehlen Experten etwa zehn Prozent des Vermögens in Gold zu investieren.
Das beliebteste Goldprodukt in Europa ist der Gold-ETC von Xetra (ISIN DE000A09GB0/WKN A0S9GB). Wenn sie einen Gold-ETc von Xetra kaufen, haben Sie die Möglichkeit, sich das Gold nach Hause liefern zu lassen. Pionier und Marktführer bei Gold-ETCs ist aber die Vermögensverwaltungsgesellschaft ETF-Securities. Der Gold-ETC ETFS Physical Gold (ISIN DE000A0N62G0/WKN A0N62G) ist ebenfalls vollständig mit physischem Gold besetzt, lässt sich aber nicht ausliefern. Welcher Gold-ETC für Sie der beste ist, hängt unter anderem davon ab, ob Ihnen eine Auslieferungsoption für das physische Gold wichtig ist
Der wesentliche Unterschied zwischen den Gold-ETCs liegt übrigens bei den Kosten: So müssen Sie für manche keine Verwaltungsgebühren zahlen, während andere eine jährliche Gebühr zwischen 0,20 und 0,40 Prozent p.a. verlangen.
Wer über Wertpapiere in Gold investiert, muss in Deutschland ganz normal Abgeltungssteuer bezahlen – allerdings mit einer Ausnahme: Gold-Zertifikate und Gold-ETCs mit Auslieferungsoption! Das bedeutet, wenn Sie einen Gold-ETC kaufen, bei dem Sie sich das physische Gold tatsächlich nach Hause liefern lassen können, müssen Sie keine Steuern auf das Gold bezahlen. Damit werden Anleger, die direkt physisches Gold in Form von Barren oder Münzen kaufen und die, die dieses zunächst als Wertpapier erwerben gleichgestellt.
Wichtig: Wenn Sie einen Gold-ETC ohne Auslieferungsoption kaufen, müssen Sie wie beim normalen Wertpapierhandel auch, Steuern bezahlen.
Gold-ETFs und Gold-ETCs - das sollten Sie tun
Beitrag verfasst von:
Markus Gentner leitet seit Anfang 2018 den Ratgeberbereich bei finanzen.net. Zuvor war er fünf Jahre lang News-Redakteur. Der studierte Journalist und Germanist entdeckte seine Passion für die Börse beim Deutschen Anleger Fernsehen DAF, bereits während seines Volontariats sammelte er Erfahrung mit Ratgeberthemen.
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